Foto: Ansgar Koreng / CC BY-SA 4.0, Gedenkstätte Berliner Mauer, 170514, ako, CC BY-SA 4.0

Bis Mitte der 1980er-Jahre stand auf dem Mauerstreifen an der Bernauer Straße die Versöhnungskirche, die am 28.Januar 1985 gesprengt wurde. An ihrer Stelle wurde nach der Wende die Kapelle der Versöhnung errichtet, die ein Teil der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße ist. Dazu gehört auch das Dokumentationszentrum und das nationale Denkmal für die Opfer des Mauerbaus und der deutschen Teilung von den Architekten Kohlhoff & Kohlhoff.

Die Inschrift
„In Erinnerung an die Teilung der Stadt vom 13.August 1961 bis 9.November 1989
und dem Gedenken an die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft“

gibt schon einen ersten Hinweis darauf, dass dieser Stelle der ehemaligen Berliner Mauer eine besondere Bedeutung zukommt. Sie ist der zentrale Erinnerungsort. Bis heute zeugt eine breite Schneise auf der Südseite der Bernauer Straße vom einstigen Verlauf der Grenzanlagen.

Die Bernauer Straße an der Grenze zwischen den Berliner Stadtbezirken Wedding und Mitte war ein Brennpunkt der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte. Hier verlief die Grenze entlang der Häuserfront der auf Ost-Berliner Gebiet stehenden Grenzhäuser. Viele Bewohner dieser Grenzhäuser entschlossen sich nach den Sperrmaßnahmen spontan zur Flucht. Sie seilten sich aus ihren Wohnungen ab oder sprangen in die bereitgehaltenen Sprungtücher der West-Berliner Feuerwehr. Wenige Wochen nach dem Mauerbau wurden die Häuser geräumt, die verbliebenen Bewohner zwangsumgesiedelt und Fenster und Türen vermauert.